Landwirtschaftlich genutzte Moore werden derzeit tief entwässert und intensiv genutzt. Dies verursacht fortlaufende Bodendegradation und Verluste an Bodenkohlenstoff. Es wird folgerichtig seit vielen Jahren gefordert, Nutzung und Wassermanagement der Moore anzupassen. Dringender Handlungsbedarf besteht auch deshalb, da bisher keinerlei verbindliche Regelung für landwirtschaftlich genutzte Moore besteht. Die Landwirte nehmen aufgrund des hohen ökonomischen Drucks die Bodendegradation weiterhin in Kauf. Ein flächendeckender Schutz landwirtschaftlich genutzter Moore ist in jeder Beziehung unrealistisch. Eine Alternative stellt eine standortdifferenzierte Einstufung sowohl nach den gespeicherten Mengen an Kohlenstoff (C) als auch der Vulnerabilität bezüglich mittel- bis langfristig zu erwartender Kohlenstoffverluste dar. Dies kann nur unter Berücksichtigung der moorbodenkundlichen Rahmenbedingungen geschehen. Ziel des Verbundprojektes ist daher die Entwicklung eines Bewertungstools, welches:
- die Kohlenstoffspeichermengen und den potentiellen mittel- bis langfristigen Kohlenstoffverlust von landwirtschaftlich genutzten Mooren quantifiziert und Kategorien der Schutzwürdigkeit begründet,
- für diese Kategorien der Schutzwürdigkeit unter Berücksichtigung der ökonomischen Randbedingungen angepasste Agrarumweltmaßnahmen benennt und
- für deren nachhaltige Umsetzung ein Monitoring zum hydrologischen Zustand mit Methoden aus der Fernerkundung bereitstellt.
Themen: Klimawandel (Globale Erwärmung) · Minderung der Treibhausgasemissionen (Klimaschutz) | Agrarpolitik · Boden · Bodendegradation · Bodenfeuchte · Bodenkohlenstoff · Bodenschutz · Entwässerung · Fernerkundung · Grünland · Humus · Kohlenstoffsenke · Kohlenstoffzyklus · Landnutzung · Landschaft · Moor · Satellitenbild · Umweltfaktoren · Vulnerabilität · Wasserhaushalt · Wasserwirtschaft