Dr. Kathrin F. Stock (Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit), Verden (Aller))
Dass nicht nur der Pflanzenbau mit den Folgen der globalen Erwärmung kämpft, sehen wir wenn wir uns jetzt der Nutztierhaltung zuwenden. Auch hier begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung von alten und neuen Schädlingen.
Alexandra Esther und Sabine Hansen vom Julius-Kühn-Institut in Münster/Westfalen, die im Förderprojekt ResRaMa die Verbreitung von Tierkrankheiten durch Wanderratten beobachten, geben uns in einem Vortrag einen Einblick in die Situation und in die Möglichkeiten zur Prävention der durch den Klimawandel angeheizten Entwicklung: Diesen Vortrag gibt es auf der Projektseite bei KlimAgrar auch als Video (MP4, 09:13 min, HD1080, 11 MB).
Vortrag Alexandra Esther und Sabine Hansen (ResRaMA) – (PDF)
Wir gehen weiter in der Nutztierhaltung zu den Milchkühen. Hier wird die Diskussion im Kontext der globalen Erwärmung in der Gesellschaft auch emotional geführt, weil es um den Verzehr tierischer Produkte (außer Milch auch Fleisch) und die Forderung nach der Reduzierung des Viehbestands geht. Zweifellos würden weniger Kühe auch weniger Methan (CH4) produzieren, das mit einem 25-fachen Treibhauspotential (CO2-Äquivalent) ein hochwirksames Treibhausgas ist.1 Diese Diskussion muss aber nicht nur aus der Sicht des Verbrauchers, sondern auch des Landwirtes geführt werden, den man zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit über Jahre zu immer höheren Viehbeständen angetrieben hat.
In der anschließenden Gesprächsrunde nehmen neben Kathrin F. Stock auch Ulrich Meyer und Dirk von Soosten vom Förderprojekt MethaNiKuh teil (beide am Friedrich-Loeffler-Institut in Braunschweig). Auch sie untersuchen neue Fütterungsvarianten zur Eindämmung der Methanemission bei ihren Kühen und verbinden dies mit dem Thema Tierwohl. Sie erhöhen den Konzentratanteil gegenüber dem Grundfutteranteil in der Futterration, insbesondere in der Frühlaktation. Das könnte den Energieverlust, der zu Beginn mit der Laktation naturgemäß einhergeht (siehe Laktationskurve), mindern und nicht nur die Futterverwertung, sondern auch die Gesundheit der Tiere verbessern.
Ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung – an der Universität Potsdam
Die Förderprojekte aus dem Programm zur Innovationsförderung des BMEL zum Klimaschutz in der Landwirtschaft